«1982 wurde das PPG Musik-Computersystem vorgestellt, bestehend aus dem Wave 2.2 und dem WAVETERM. Während es sich beim Wave 2.2 um eine Weiterentwicklung des Wave 2 handelt, fungierte der WAVETERM – ein zusätzlicher Computer mit integriertem Diskettenlaufwerk und Bildschirm – als Gerät zur Aufzeichnung, Veränderung und Wiedergabe von Natursounds. Daneben ließen sich mit seiner Hilfe die achtstimmigen Sequenzen des Wave 2.2 zusammenstellen und editieren.
Dem Wave 2.2 folgte 1984 der Wave 2.3, die Stimmenerweiterungseinheit (heute würde man so etwas als Expander bezeichnen) EVU sowie das Prozessorkeyboard PRK.
1985 wurde dann die HDU vorgestellt, ein Festplatten-basiertes System, das 16-Bit-Sampling von bis zu maximal 10 Minuten ermöglichte.
Wolfgang Palms ambitioniertestes Projekt jedoch war sicherlich der REALIZER, der auf der Frankfurter Musikmesse 1986 als Prototyp präsentiert wurde. Grundidee bei diesem Gerät war, die Schaltungen anderer Synthesizer softwaremäßig nachzubilden und dadurch den Sound der Originalgeräte zu simulieren. Leider ist er jedoch nie wirklich über das Prototyp-Stadium hinausgekommen.»
Artikel aus KEYBOARDS 11/1989
Programmable Wavetable-Synthesizer
Erstauslieferung: Frühjahr 1984
Preis bei Auslieferung: 14.200 DM
Der Wave 2.3 ist eine weiterentwickelte und verfeinerte Version des Wave 2.2. Der PPG-Gründer Wolfgang Palm baute zwischen 1984 und 1987 ca. 700 Stück.
«Palm brachte den Star der PPG-Familie, den Wave 2.3, schlussendlich auf der Frankfurter Musikmesse 1984 heraus.
Er erlaubte nicht nur lineares Playback der Samples aus dem Arbeitsspeicher, sondern brachte auf eine auf 12 Bit erhöhte Sample-Auflösung mit, was die Klangqualität des PPG dramatisch verbesserte.
Der 2.3 war dazu multitimbral – konnte also bis zu acht verschiedene Wavetables gleichzeitig abspielen ...»
Klangbearbeitung: eine Bearbeitung der Wellenformen ist nur möglich bei Anschluss eines Waveterm, u.a. zwei ADSR-Hüllkurven, AD-Hüllkurve, LFO (Dreieck, Sägezahn, Puls), Filter-Resonanz, 24-dB LowPass-Filter
Sequenzer: 8-Spur-Sequenzer mit Arpeggiator (10 Sequenzen, 1.000 Noten), Zuordung von unterschiedlichen Sounds pro Spur möglich, Modifikationen durch die Drehregler können aufgezeichnet werden
Massenspeicher: Cassette
Waveterm (optional): Computereinheit zur Aufzeichnung und Veränderung von Klangmaterial und zur Erstellung von Wavetables, Harddisk und 16-Bit-Sampling-Einheit (optional)
Audio: Line-Out (l/r), acht Einzelausgänge, Kopfhörer
Anschlüsse: MIDI In/Out, CV-In, VCF-In, Minikippschalter (Clock-Rate), Sustain-Pedal, Program-Advance, DIN-SYNC-Buchse (Rhythmusgeräte), Trigger In/Out, PPG-Communication-Bus (Waveterm), DIN-Buchse (externe Speicherung von Programm- und Sequenzerdaten auf Cassette), Netzbuchse
Besonderheiten: rudimentäre MIDI-Implementation (Senden auf Kanal 1, Empfangen auf Kanälen 1-16, Note On/Off, Pitch- und Modulation-Wheel, Program-Change)
BEWERTUNG (+): einzigartiger Wavetablesound mit analogem 24-dB-Filter; perfekte „Future Laboratory” Optik der 80er Jahre
BEWERTUNG (-): nur 8-stimmig polyphon; teils kryptische Displaytexte; etwas „billige” Plastiktastatur
„Synthesizer von Gestern” von Matthias Becker in KEYBOARDS 11/1989 und von Mark Vail aus MEGASYNTH
Daten aus KEYBOARDS-Galerie 05/2001
Audio-Demo von YouTube: PPG WAVE 2.3 Sounds (Torsten Abel)