Endlich spontane Bedienung für zwei interessante, aber auch unhandliche Synthesizer: Access-Programmer für Matrix 1000 und Microwave
VORWORT
«Mal ehrlich und nur unter uns: Es fällt schwer, die Finger von den vielen Reglern und Knöpfen der alten Synthesizer zu lassen. Man wüßte doch zu gerne, was passiert, wenn man an diesem oder jenem Regler... Die Verführungskunst der Analog-Synthesizer wird nun auch zwei aktuellen Klangerzeugern zuteil.
Dank der Access-Programmer enthüllen nun auch der Waldorf MicroWave und der Oberheim Matrix-1000 ihre verborgenen Reize. Die Idee ist so simpel wie glorreich: Da moderne Synthesizer über SysExDaten zu programmieren sind, läßt man diese einfach von externen Reglern in einem separaten Kasten erzeugen.
Dabei ist das Konzept an sich noch nicht einmal neu: Bereits 1983 begann Roland mit dem Programmer PG200 für den JX-3P eine hauseigene Tradition dieser Gerätegattung, doch wurden deren Reglerbewegungen nicht per MIDI gesendet. Das beherrschte zwar der vor rund einem Jahrzehnt von der deutschen Firma Jellinghaus vorgestellte Programmer für den DX7, aber die Reglerwüste war runde 2.500 DM teuer ...»
FAZIT
« Die Parameterauswahl ist gut durchdacht. Die wichtigen und klangverändernden Parameter sind vorhanden. Genau das war ja auch erklärtes Ziel des Entwicklers, Parameter bereitzustellen, bei denen "sound-mäßig auch etwas passiert". Vielleicht mag man sich über die vielen verschenkten Möglichkeiten wundern, die durch eine Doppelbelegung vieler Regler hätten realisiert werden können. Doch hätte die Übersichtlichkeit der Programmer darunter gelitten und die Geräte einer ihrer gewichtigsten Vorteile beraubt.
So bleibt nur festzustellen, daß diese zierlichen Kästchen ein wahrer Segen sind. Hat man sie einmal benutzt, will man definitiv nicht mehr ohne sie arbeiten.»
«Stimmt es, daß der universelle Access Programmer nun doch nicht gebaut wird?»
ANTWORT
«Das ist richtig, denn die Firma Access ist im Moment leider komplett mit der Produktion des Virus ausgelastet. Wenn Sie aber einen Virus besitzen oder mit dem Kauf liebäugeln, haben wir einen Tip für Sie: Die Regler und Knöpfe des Virus (und auch anderer Instrumente) senden MIDI-Controller-Daten und können so mit Hilfe einer Cubase-Mixerpage oder eines Logic-Environments auch dazu benutzt werden, andere Geräte zu steuern - die berühmten zwei Fliegen mit einer Klappe.»
Leserbrief aus KEYS 02/1998
Einige Ausstattungsmerkmale:
Konzept: externe Bedieneinheit für Waldorf Microwave ab Systemversion 1.2 via SysEx
Bedienfeld: 26 Drehknöpfe, neun Taster mit Status-LEDs
Funktionen: 58 Adressen, acht Instruments, wahlweise separat oder gleichzeitig editierbar, Lock-Mode
MIDI: MIDI-In (mit Merge-Funktion), MIDI-Out, acht MIDI-Buffer, MIDI-SysEx
Anschlüsse: 9-V-DC-Netzteilbuchse
Maße: 355 x 185 x 66 mm
Gewicht: 1,5 kg
BEWERTUNG (+): durchdachtes Layout; Unterstützung aller acht MIDI-Buffer; sehr gute Verarbeitung; eingebaute Sperre gegen ungewollte Bedienung; Betrieb ohne zusätzlichen MIDI-Merger möglich
BEWERTUNG (-): Netzteil nicht im Lieferumfang enthalten; SysEX-ID nicht zu verstellen